21 Nov
Männer 1
Harzverbot stellt HSG vor entscheidende Probleme
Die Männer verlieren auswärts beim Aufsteiger aus Vaterstetten mit 27:25. Das Harzverbot stellt die Gäste im Angriff vor große Probleme.
Immer wieder gibt es
in der Landesliga eine Mannschaft, die über einen ganz besonderen Heimvorteil
verfügt. Lange Zeit war es Weilheim, nun ist Vaterstetten das Auswärtsspiel,
vor dem es allen Mannschaften graut. Beim Aufsteiger gilt ein striktes
Haftmittelverbot. Die Männer der HSG Würm-Mitte stolperten am vergangenen
Sonntag über dieses. Und über sich selbst.
Erneut hat das Team
von Trainer Fadil Kqiku verloren. Wieder war es knapp, wieder hatte man
zahlreiche Chancen, das Spiel zu seinen Gunsten zu entscheiden. Doch die
bittere Erkenntnis nach acht Spieltagen nur vier Punkte auf dem Konto zu haben,
ist nicht wegzudiskutieren. "Natürlich bin ich enttäuscht. Wir holen in der
zweiten Halbzeit einen Sieben-Tore-Rückstand auf, aber anstatt das Momentum zu
nutzen, liegen wir auf einmal wieder mit fünf Toren zurück." Seine Mannschaft
habe über weite Phasen der Partie angesichts der Umstände viel richtig gemacht,
doch dann hätten wie so häufig Kleinigkeiten entschieden, so der Gästetrainer.
Beide Mannschaften fanden nur mühsam ins Spiel. Vaterstetten tat sich anfangs schwer
gegen die aggressive Deckung der HSG, die ihrerseits im Angriff große Probleme
mit dem Spielgerät hatte. Über die ganze Partie gelang es einzig Emil Wörgötter
aus dem Rückraum für echte Gefahr zu sorgen. Der Halblinke wurde trotz des
fehlenden Harzes mit 13 Treffern bester Schütze seiner Mannschaft.
Obwohl sich die HSG
sichtlich schwertat, ihr gewohnt schnelles Positionsspiel aufzuziehen, stand es
nach einer guten Viertelstunde 8:8. Doch dann drehte sich das Spiel zugunsten
des Aufsteigers. Bis zum Pausenpfiff zog Vaterstetten auf fünf Tore davon,
begünstigt durch einen wackligen Abwehrverband, dem das Fehlen von Stabilisator
Serigne Mbodji, dessen kurzfristige Verletzung im Abschlusstraining Trainer
Kqiku zu verkraften hatte, anzumerken war.
Zu Beginn des
zweiten Durchgangs gelang es Vaterstetten sogar, sich beim Stand von 16:9 auf
sieben Treffer abzusetzen. Die HSG schien geschlagen, hadernd über das fehlende
Harz, die nicht immer überzeugenden Unparteiischen und die eigene Situation.
Doch anstatt sich aufzugeben, ging ein Ruck durch die angeschlagene Mannschaft.
Angetrieben von einem wie besessen arbeitenden Wörgötter und den Kreisspielern,
die immer wieder Lücken in den Abwehrverbund rissen, verkürzte Würm-Mitte Tor
um Tor.
Die Abwehrumstellung
schien zu fruchten und nach 48 Minuten erzielte Neuzugang Cornelius Filbry mit
seinem ersten Saisontor den Ausgleich zum 19:19. Doch wie so häufig in den
vergangenen zwei Jahren konnte die Mannschaft das Momentum nicht nutzen. Anstatt
das Spiel zu drehen, geriet man erneut in Rückstand, Vaterstetten führte kurz
vor Schluss erneut mit fünf Toren. Selbst bei diesem Spielstand warfen die
Gäste noch alles in die Waagschale, doch mehr als auf 27:25 zu verkürzen,
sollte nicht mehr gelingen.
Wer dachte, mit dem
knapp verhinderten Abstieg, sei die Unglücks- und Negativserie der HSG beendet,
der wird in der laufenden Spielzeit erneut enttäuscht. Wie im Vorjahr beweist
das wohl wankelmütigste Team der Landesliga, dass es jeden Gegner – unabhängig der
Tabellensituation – an den Rand einer Niederlage bringen kann. Im selben
Atemzug jedoch verpasst die HSG, die Duelle gegen direkte Konkurrenten für sich
zu entscheiden. Im Derby gegen Eichenau steht das Team von Trainer Kqiku unter
enormen Druck. Gegen einen Gegner, gegen den man in der Landesliga noch nie
gewinnen konnte, müssen zwei Punkte her, sonst droht das Ende der Tabelle.
Erneut steht die HSG
mit dem Rücken zur Wand. Auch in der vergangenen Saison stand sie dort. Sehr
lange. Am letzten Spieltag, nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen
verließ man diesen Platz. Es bleibt zu hoffen, dass die Wende dieses Mal ein
bisschen früher kommt.
Für die HSG
spielten:
Im Tor: Florian
Polta, Kai Kussmaul
Im Feld: Florian
Brunner, Alexander Zwermann, Emil Wörgötter (13/3), Philipp Pickel (3), Moritz
Rädler, Timo Kreusch (2), Cornelius Filbry (1), Simon Engert (1), Florian
Simnacher (2), Tobias Beckmann, Daniel Korff (2), Sebastian Waterloo (1)
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